Lancia Appia Convertible Vignale V4 2+2 äußerst seltenes Sammlerfahrzeug vollständig restauriert (1959)

Fahrzeugbeschreibung

1953 präsentierte Lancia die Appia – wie alle Fahrzeuge der Marke wurde auch der Neue nach einer alten Römerstraße benannt. Prunkstück der Appia war der kleine, komplexe Engwinkel-V4 – Lancia fertigte Jahrzehnte vor Volkswagen VR-Motoren in Großserie. Er wuchs von 38 auf 43 PS in der zweiten Serie ab 1956 und hatte schließlich ab 1959 in der dritten Serie 48 PS. In Coupé- und Cabrio-Versionen gab es bis zu 60 PS. Die Produktion der stets mit hinteren Selbstmördertüren gelieferten Appia-Limousinen endete nach rund 100.000 Exemplaren im Jahre 1963. Das vom Designer Michelotti gezeichnete Vignale-Cabriolet kam laut Recherchen auf eine Stückzahl von knapp über 1.500 Exemplaren.

Eine ganz besondere Version des Lancia Appia steht in dieser Auktion zum Ersteigern bereit: Es handelt sich um ein von Vignale gebautes Convertible aus dem Baujahr 1959. Dieses Lancia Appia Vignale-Cabriolet ist laut Angaben des Verkäufers einer von insgesamt 1.584 gebauten Vignale-Cabriolets. Im Januar 1959 in den USA erstzugelassen kam die Appia 1970 nach New York und verblieb dort bei ihrem Besitzer bis zum Jahr 2016: Dann wurde sie vom Halter neu aufgebaut. Wie viele Halter die Appia genau aufweist ist aufgrund der fehlenden Historie nicht nachvollziehbar. Jedenfalls liegen zum Vignale-Convertible noch 2 Fahrzeugschlüssel bei und die Matching Numbers sind gegeben. Eine deutsche Zulassung liegt noch nicht vor - dies und ein Oldtimergutachten kann jedoch nach Rücksprache mit dem Verkäufer auf Wunsch gegen Aufpreis noch durchgeführt werden.

Silber-Metallic erstrahlt die Karosserie der Lancia Appia, der Lack wurde komplett erneuert: Dabei wurde offensichtlich gut gearbeitet, da Lackfehler nicht erkennbar sind. Lediglich minimale durch den Gebrauch und das Alter auftretende kleinere Macken sind am Exterieur zu bemängeln. Am vorderen beifahrerseitigen Radlauf kann ein Lackabplatzer gesichtet werden. Unbeschädigt präsentiert sich der große Kühlergrill an der Front der Appia mit dem Lancia Logo in der Mitte. Auch den Chromstoßstangen können keine Beschädigungen wie Parkrempler oder Korrosion entnommen werden. Laut Verkäuferangabe lief das Lancia Appia Vignale-Cabriolet in dessen Besitz unfallfrei. Ein Aufkleber an der Frontscheibe lässt vermuten, dass diese Appia wohl im „Lancia Club America“ vertreten war. Dem schwarzen Verdeck können keine Risse entnommen werden. Das Verdeck befindet sich in einem makellosen Neuzustand und ist nach Aussage des Verkäufers nahezu perfekt.

Firestone Reifen (DOT 2015) mit gutem Profil sind auf Stahlfelgen mit originalen Lancia Chromradkappen aufgezogen. Den Bremsen ist ein guter Zustand zu attestieren und dem Fahrwerk können offensichtlich keine Schäden entnommen werden.

Braunbeige Ledersitze können im Interieur des Lancia entdeckt werden, Türtafeln und Fußraumteppich sind ebenfalls in braunbeige gehalten. Dem Innenraum sieht man Spuren von Restaurationsarbeiten an, die Polsterung der Sitze zeigt sich genauso wie das Leder einwandfrei und unbeschädigt. Als Manko im Innenraum ist ein abgebrochener Knopf am Armaturenbrett festzustellen. Die Funktion des Verdecks ist einwandfrei gegeben, beim Öffnen verschwindet es zur Gänze hinter der Sitzbank. Die Fenster werden per Hand gekurbelt. Modifikationen im Interieur abweichend vom Originalzustand sind nicht zu entdecken. Sämtlichen Instrumenten im Innenraum der Appia kann ein einwandfreier Zustand attestiert werden.

Auf der linken Seite sitzt das Zündschloss, rechts daneben befinden sich drei in Chromringe eingefasste Rundinstrumente. Dem fünfstelligen Kilometerzähler sind 25.000 Meilen abzulesen. Umgerechnet auf Kilometer wären das knapp 40.000. Zur Gesamtlaufleistung kann keine Aussage getroffen werden, da diese aufgrund fehlender Historie nicht nachvollziehbar ist. Jedoch wurde diese Appia durch die liebevolle Komplettrestauration des Vorbesitzers auf die nächsten Jahre vorbereitet.

Ein V4-Motor mit einem Hubraum von 1,1-Litern sorgt für eine Leistung von ca. 53 PS, eine 4-Gang Handschaltung sorgt für die Kraftübertragung an die Hinterräder. Angesichts des geringen Leergewichts fährt sich das Vignale-Cabriolet durchaus agil. Der Motorraum sieht überaus sauber aus, zuletzt wurden laut Angaben des Verkäufers der Vergaser justiert und der Unterbrecher sowie der Kondensator kamen neu. Schäden im Antriebsstrang sind keine auffindbaren, anstehenden Reparaturen sind nicht durchzuführen. Die Lancia Appia wurde 2020 einem letzten Service unterzogen, der Verkäufer lässt anmerken, dass er gegen Aufpreis ein frisches Service erledigen kann.

Unterbodentechnisch zeigt sich das Lancia Appia Vignale-Convertible in guter Verfassung, Rostherde oder unsachgemäß durchgeführte Reparaturarbeiten können nicht beanstandet werden.

Anbei mehrere Videos vom Fahrzeug:

Warum Kickdown? Der NDR hat es gut zusammengefasst!